Dennis Herrmann feiert am 18.11.2017 mit „Die Orestie“ von Aischylos Premiere in den Kammerspielen Bochum
Besonnenheit statt Rache, Rechtsstaat statt Willkür – die „westlichen Werte“ gründen in der antiken griechischen Polis. 458 v. Chr., in einer Zeit demokratischen Aufbruchs, beschreibt Aischylos den politischen Wandel Athens anhand des mythischen Atridenfluchs: Agamemnon kehrt siegreich aus dem Trojanischen Krieg zurück, doch Klytaimnestra tötet ihren Mann, weil er vor dem Feldzug die Tochter Iphigenie opferte. Orestes (Dennis Herrmann) und Elektra rächen ihren Vater, sie bringen ihre Mutter und deren Geliebten Aigisthos um. Dies ruft wiederum die Erinnyen, die Rachegöttinnen, auf den Plan. Doch die Göttin Pallas Athene beendet den Fluch: Orestes begegnet nicht blinder Vergeltung, sondern muss sich vor Gericht öffentlich verantworten. Der blutige Kreislauf aus Gewalt und Rache ist durchbrochen. In der einzigen erhaltenen Trilogie der Antike, erstmalig in Bochum aufgeführt, lässt Aischylos einen friedlicheren Weg für die Menschheit aufscheinen. Denn ob als Familie oder Gesellschaft, jede Gemeinschaft ist von der Fähigkeit zum Interessensausgleich durch Argumente abhängig – und auch zur Vergebung.
Mit: Heiner Stapelmann, Anke Zwillich, Werner Wölben, Therese Dörr, Marco Kassafra, Anna Hofmann
Regie: Lisa Nielebock
Vorstellungen:
18.11.2017 um 19:30 Uhr – Premiere // 24.11.2017 // 29.11.2017 // 12.12.2017 // 16.12.2017 // 21.12.2017 – jeweils um 19:30 Uhr