Crush auf dem 15. Festival des deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein vom 21.08.-08.09.2019

Crush auf dem 15. Festival des deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein vom 21.08.-08.09.2019

Sektion ‚Stilbewusst erzählt‘:

„Nur eine Frau“ mit Samir Fuchs (‚Prediger‘)

Der wahre Fall von Hatun Aynur Sürücü, die in Berlin-Kreuzberg von ihren Brüdern 2005 ermordet wurde. Kein Ehrenmord, vielmehr „der Tod einer Kriegerin“, sagt die Regisseurin Sherry Hormann.

Aynur will nichts ahnend ihren Bruder Nuri zur Bushaltestelle bringen, als das schier Unglaubliche geschieht: Auf offener Straße wird Aynur von ihrem Bruder erschossen. Nur wenige hundert Meter von der Haltestelle entfernt, liegt ihr fünfjähriger Sohn im Bett und schläft. Doch wie konnte es zu dieser schrecklichen Tat kommen? Aynur erzählt in diesem Film von ihrem bewegten Leben. Sie ist jung, selbstbewusst und liebt das Leben. Sie möchte der Gewalt in ihrer Ehe entfliehen und will sich auch nicht von ihren Eltern oder Brüdern sagen lassen, was sie nun zu tun hat. Kurzerhand sucht sie sich mit ihrem Sohn eine neue Wohnung, macht eine Ausbildung und geht mit ihren Freundinnen aus. Dabei bleibt es natürlich nicht aus, dass sie dort neue Freunde und auch Männer kennenlernt. Aynur ist sich bewusst, dass sie mit ihrem neuen Leben, gegen die geltenden Traditionen ihrer Familie verstößt und sich damit auch in Gefahr bringt. Doch ihr Wunsch nach Freiheit ist größer. Die Drohungen und Beleidigungen ihrer Brüder werden zunehmend ernster, bis für Aynur eines Tages alles zu spät ist…

Mit: Almlila Bagriacik, Merke Aksoy, Aram Arami, Mehmet Atesci, Özgür Karadeniz, Christian Kuchenbuch, Jacob Matschenz, u.a.

R.: Sherry Hormann I B.: Florian Öller, Matthias Deiß (Vorlage), Jo Goll (Vorlage) I P.: Vincent TV I C.: Simone Bär

Filmvorführungen:

Donnerstag, 22.08.2019 um 17:00 Uhr – Festivalkino I
Freitag, 23.08.2019 um 18:45 Uhr – Festivalkino II
Monatg, 26.08.2019 um 14:30 Uhr – Festivalkino II
Dienstag, 27.08.2019 um 17:00 Uhr – Festivalkino I

„Totgeschwiegen“ mit Sandra Nedeleff (‚Anwältin Mira‘)

Was würden Sie tun, wenn Sie herausfänden, dass Ihre jugendlichen Kinder an einem Totschlag beteiligt waren? Ein faszinierendes Porträt des Zeitgeistes unserer Gesellschaft zwischen Moral und cleverem Taktieren zugunsten der Kinder.

Ein obdachloser Mann ist ermordet worden. Kameraaufzeichnungen geben erste Hinweise darauf, dass drei Jugendliche – Mira, Fabian und Jakob – in die Tat verstrickt sind. Die 16-jährigen reagieren auf die Fragen ihrer verunsicherten Eltern mit zunehmender Aggression und Apathie. Als die Beweislast erdrückend wird, eskalieren die Konflikte der Eltern untereinander und mit ihren entfremdeten Kindern. Erst Stück für Stück kommt die Wahrheit ans Licht.

Franziska Schlotterers Ensemblefilm zeichnet ein packendes wie verstörendes Psychogramm von Menschen im moralischen Ausnahmezustand.

Mit: Claudia Michelsen, Laura Tonke, Katharina Marie Schubert, Godehard Giese, Mehdi Nebbou

R.: Franziska Schlotterer I B.: Gwendolyn Bellmann, Franziska Schlotterer I P.: Studio-TV-Film I C.: Die Besetzer

Filmvorführungen:

Dienstag, 03.09.2019 um 17:00 Uhr – Festivalkino I
Mittwoch, 04.09.2019 um 14:30 Uhr – Festivalkino II
Freitag, 06.09.2019 um 21:15 Uhr – Festivalkino II
Samstag, 07.09.2019 um 17:00 Uhr – Festivalkino I

Sektion ‚Klassisch erzählt‘:

„Weil du mir gehörst“ mit Merle Collet (Hauptrolle ‚Jenny Nitsch‘)

Eine Mutter hintertreibt mit viel Raffinesse nach der Scheidung den Kontakt der Tochter zu ihrem Vater. Gibt es auch umgekehrt – im wahren Leben. Ein echtes Problem unserer Zeit.

Knapp zwei Jahre nach ihrer Scheidung stehen Julia und Tom Ludwig erneut vor Gericht. Der Richter soll über das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter Annie entscheiden. Bei der Befragung gerät die Neunjährige in Panik: sie möchte lieber tot sein, als bei ihrem Vater zu leben. Wie konnte es dazu kommen, dass Annie ihren Vater so vehement ablehnt? In Rückblenden öffnet sich der Blick auf eine scheinbar harmonische Familie: Julia ist eine engagierte, liebevolle Mutter; Tom ein guter Vater, der eine innige Beziehung zu Annie hat. Allmählich zeigt sich jedoch, dass Julia Toms Versuche, für seine Tochter zuverlässig da zu sein, systematisch unterbindet und Annie gezielt manipuliert, bis sie ihn schließlich ablehnt. Als Tom herausfindet, was hier gespielt wird, beginnt er, sich zu wehren. Doch für Annie ist es dann schon zu spät…

Alexander Dierbachs Film behandelt das Phänomen des „Parental Alienation Syndrome“ (PAS), das seit den 1980ern gehäuft in Scheidungsfällen zu beobachten ist.

Mit: Julia Koschitz, Felix Klare, Lisa Marie Trense, Teresa Harder, Monika Lennartz

R.: Alexander Dierbach I B.: Katrin Bühlig I P.: FFP New Media I C.: Gitta Uhlig

Filmvorführungen:

Donnerstag, 05.09.2019 um 19:15 Uhr – Festivalkino I
Freitag, 06.09.2019 um 21:00 – Festivalkino II
Samstag, 07.09.2019 um 12:30 Uhr – Festivalkino II

„Liebe verjährt nicht“ mit Manuel Cortez (‚Filipo‘)

Heino Ferch ist Piet, der Lebemann, der dereinst alles tat, um die große Liebe zu verhindern. Dann trifft er sie wieder. Und beide brechen auf und trampen wie damals nach Venedig. Eine romantische Komödie über die Liebe, das Leben und die Zeit. 

Als Piet per Zufall Veronika wieder trifft, ist er ganz am Ende und braucht dringend Veränderung. Oder auch endlich das „große Glück“, das er damals verschusselt hat. Beim erneuten Treffen knallt es zwar nicht gleich, aber es knistert immer noch zwischen den beiden. Und so machen sie sich noch einmal – trampend wie damals – auf eine improvisierte Reise Richtung Venedig. Mühsam aber spielerisch muss jetzt der große Berg von Lügen und Enttäuschungen abgebaut werden. Schon damals war Piet, der Lebemann und Angeber, nicht immer ehrlich und noch immer vertraut er eher auf seine eingespielten Taschenspielertricks als auf das, was sie Ehrlichkeit nennt. Mit großer Spielfreude und auch mit Lust am kreativen Versteckspiel geben die beiden Hauptdarsteller ihr Bestes: Heino Ferch und Tanja Wedhorn in diesem geistreich modernen Unterhaltungsfilm mit der schönen Idee, man könne einfach alles, was man versäumt hat, noch einmal versuchen – jetzt aber richtig.

Mit: Anja Wedhorn, Heino Ferch, Michaela Rosen, Kim Riedle, Hans-Jürgen Alf, Frank Dukowski, Philipp Hochmair, u.a.

R.: Sebastian Hilger I B.: Wolfgang Limmer I P.: Moviepool

Filmvorführungen:

Donnerstag, 05.09.2019 um 17:00 – Festivalkino I
Freitag, 06.09.2019 um 18:45 Uhr – Festivalkino II
Samstag, 07.09.2019 um 16:30 Uhr – Festivalkino II
Sonntag, 08.09.2019 um 16:30 Uhr – Festivalkino II

„Wendezeit“ mit Artjom Gilz (‚Colin Sanders‘)

Eine Liebesgeschichte im Räderwerk der Politik. Ein Blick zurück in den Kalten Krieg – als Agententhriller zwischen BRD & DDR – aber weiblich! Und auch sonst ein Plädoyer für die Liebe! Unser Film zu 30 Jahren Mauerfall.

Vor dreißig Jahren fiel die Mauer. Ein Glück für viele, das aber für die Doppelagentin Saskia Starke zur größten Bedrohung ihrer wunderbar getarnten Existenz wird. Ein Thriller aus der „Wendezeit“, der noch einmal intensiv zurückgeht in die Zeiten des Kalten Krieges, inspiriert von den bis heute ungelösten Geheimnissen um die sogenannte. „Rosenholz-Datei“, die die Klarnamen der DDRAgentInnen im Westen enthielt. Die Agentin Saskia Starke steht unter dem persönlichen Schutz von Markus Wolf, aber eben nur bis zur Wende. Sie lebt als Frau eines Deutsch-Amerikaners mit zwei gemeinsamen Kindern in Westberlin, arbeitet offiziell für die US-Botschaft, faktisch aber ist sie Mitarbeiterin der CIA. Die Spionin, die aus der Kälte kam, steuert mit der Wende auf eine persönliche Katastrophe zu. Denn längst lebt Saskia keineswegs mehr nur zum Schein ihre Ehe und ihre Familie. Sie liebt sie mindestens so wie ihre alte DDR, die gerade zusammenbricht. Am Ende wird sie ganz darauf angewiesen sein, dass die Liebe ihres Mannes, ihre eigene, ja die der Menschen überhaupt, stärker ist als die Politik des Weltgeschehens, bei der Einzelne so leicht zwischen die Räder kommen. Der Film möchte, dass wir diese Saskia mit unserem Herzen verstehen und sie nicht nur beurteilen in ihrer Loyalität zur DDR. Denn dieser bemerkenswerte Film ist ein einziges Plädoyer für Menschlichkeit, für echtes Verständnis und damit für die Liebe. Deshalb ist er auch unser Eröffnungsfilm 2019! (MK)

Mit: Petra Schmidt-Schaller, Ulrich Thomsen, André Hennicke, Harald Schrott, Lilly Barshy, Oskar Belton, Nina Rausch, Michael Baral, u.a.

R.: Sven Bohse I B.: Silke Steiner I P.: MOOVIE I C.: Mai Seck

Filmvorführungen:

Mittwoch, 21.08.2019 um 19:00 Uhr – Festivalkino I
Mittwoch, 21.08.2019 um 19:00 Uhr – Festivalkino II
Donnerstag 22.08.2019 um 14:00 Uhr – Festivalkino II
Samstag 24.08.2019 um 14:45 Uhr – Festivalkino I
Sonntag, 08.09.2019 um 21:30 Uhr – Festivalkino I

„Rocca verändert die Welt“ mit Kailas Mahadevan (‚Emir‘) im Rahmen des ‚Kinderfilm Festivals‘

Als ihr alleinerziehender Astronauten-Vater ins All fliegt und ihre Oma nach einem Unfall ins Krankenhaus kommt, meistert die 11-jährige Rocca auch ohne Erwachsene problemlos ihren Alltag. In der neuen Schule fasst sie mit ihrer selbstbewussten Art rasch Fuß und schafft es in kurzer Zeit, dass die Außenseiter in ihrer Klasse Anschluss an die Gemeinschaft finden. Teils komisches, teils anrührendes Plädoyer gegen Ausgrenzung. In ihrer aufgeweckten Art erinnert Rocca nicht von ungefähr an Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“.

„Rocca verändert die Welt“ wurde beim diesjährigen Deutschen Filmpreis als ‚Bester Kinderfilm‘ ausgezeichnet.

Mit: Luna Marie Maxeiner, Fahri Yardim, Barbara Sukowa, Mina Tander, Volker Bruch, Detlev Buck, Cordula Stratmann, u.a.

R.: Katja Benrath I B.: Hilly Martinek I P.: Rocca UG I C.: Daniela Tolkien

Filmvorführungen:

Dienstag, 27.08.2019 um 10:00 Uhr – Festivalkino I
Samstag, 31.08.2019 um 13:30 Uhr – Festivalkino III
Montag, 02.09.2019 um 15:00 Uhr – Festivalkino III
Dienstag, 03.09.2019 um 10:00 Uhr – Festivalkino I